Rede im Rahmen der Plenartagung des Schleswig-Holsteinischen Landtages (13.10.2023) zum Tagesordnungspunkt Reaktivierung der Bahnverbindung Geesthacht - Bergedorf
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich halte die Rede für meinen Kollegen Lukas Kilian, der leider erkrankt ist und dem ich von dieser Stelle aus die besten Genesungswünsche übermittle.
Schon im Wahlprogramm der CDU haben wir uns deutlich für Streckenreaktivierungen ausgesprochen. Zum vorliegenden Antrag möchte ich kurz aus unserem Wahlprogramm zitieren, dort hieß es: „Wir wollen Geesthacht, als die aktuell bevölkerungsreichste Stadt in Schleswig-Holstein ohne eigenen Anschluss an das Schienennetz, anschließen und in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Hamburg die Reaktivierung der Bahnstrecke Bergedorf – Geesthacht vorantreiben.“ Gesagt, getan.
Im Koalitionsvertrag vereinbarten wir folgendes: „Wir wollen Geesthacht, als die aktuell bevölkerungsreichste Stadt in Schleswig-Holstein ohne eigenen SPNV, an den Schienenpersonennahverkehr anschließen und in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg die Reaktivierung der Bahnstrecke Bergedorf – Geesthacht vorantreiben.“
Für uns ist klar: Um den ÖPNV zu stärken, müssen wir bestehende Bahnstrecken reaktivieren, insbesondere an Orten, an denen die meisten Menschen davon profitieren. Was macht da mehr Sinn, als die bevölkerungsreichste Stadt in Schleswig-Holstein ohne Anschluss wieder an den SPNV anzuschließen? In enger Kooperation mit Hamburg streben wir an, mehr Pendlerinnen und Pendler von Autos auf die Bahn umzuleiten. Nicht als Erziehungsmaßnahme, sondern als Angebot. Nur wem ein gutes ÖPNV-Angebot zur Verfügung steht, hat die Möglichkeit sein Auto stehen zu lassen.
Unser Ziel ist, dass es eine Verbindung von Geesthacht bis zum Hauptbahnhof gibt. Erst über einen Umstieg in Bergedorf, langfristig wollen wir aber eine Durchbindung. Die Gleise liegen da, nur die Anbindung an den Bergedorfer Bahnhof – bzw. die Durchbindung nach Hamburg ist schwierig.
Ich danke dem Verkehrsminister und seinem Team für das Engagement und für den frühzeitigen und konstruktiven Austausch mit der Stadt Hamburg. Wir müssen hier gemeinsam handeln und tun es auch schon. Vor uns liegen noch große Themen, insbesondere die Bahnübergänge in Bergedorf müssen genau betrachtet werden. Wir packen das Thema an, aber gemeinsam mit Hamburg.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, gestatten Sie mir als Lauenburgische Abgeordnete und Mitglied im Zusammenarbeitsausschuss der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg ein paar ergänzende Worte: Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf den Bedürfnissen und Anliegen der Menschen in der Region, besonders in Geesthacht, Börnsen und Escheburg. Die frühzeitige Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger ist für mich von hoher Priorität, auch in der Vorplanung, die voraussichtlich 2024 abgeschlossen sein wird. Die Bürgerinnen und Bürger, die das Projekt kritisch sehen, interessieren sich insbesondere für Details wie Lärmschutz, Haltepunkte, Fußgängerüberwege und anderen Infrastrukturfragen. Ihre konkreten Fragen und Anregungen sollten gehört und geprüft werden. Dazu habe ich kürzlich zu einem Gesprächs- und Informationsaustausch mit dem Staatssekretär Tobias von der Heide und Vertreterinnen und Vertretern aus der Region eingeladen und einen ersten konstruktiven Dialog geführt.
Die Bahnreaktivierung stärkt den Nahverkehr und die Mobilitätswende, verbessert die Lebensqualität und beeinflusst die Standortwahl von Fachkräften wie Ärzten, die in der Region dringend benötigt werden.
Wir sind regelmäßig im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der Hamburger Bürgerschaft im Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg. Ihrem einstimmigen Signal von Mittwoch sollten wir heute folgen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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