„Ich bedauere es sehr, dass sich der Bund aus der Verantwortung zieht, die Sprach-Kitas weiter zu fördern. Umso mehr begrüße ich den Entschluss der CDU-geführten Landesregierung, den Fortbestand der Sprach-Kitas im Land dauerhaft zu sichern und dafür finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen. Im Herzogtum Lauenburg profitieren von der sichergestellten Sprach-Kita-Förderung 16 Einrichtungen. Die weitere gute Botschaft ist, dass somit Kindern, Eltern und den Verantwortlichen an den Kitas in Schleswig-Holstein eine langfristige Perspektive gegeben wird.
Mit dem Haushaltsentwurf für 2023 wird die Landesregierung für das kommende Jahr finanzielle Mittel in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro einplanen, um den Wegfall des
Bundesprogramms ab dem zweiten Halbjahr abzufedern. Ab 2024 sollen die Kitas dann jährlich mit rund 7 Mio. Euro unterstützt werden.
Meine Erwartung an den Bund ist, dass er zu seiner Ankündigung steht, mindestens die Förderung im ersten Halbjahr 2023 sicherzustellen. Zudem müssen die bestehenden Förderstrukturen für die einrichtungsübergreifende Fachberatung und die Leistungen der Service-Stelle in Berlin grundsätzlich erhalten bleiben.
Dass die Sprach-Kitas in Schleswig-Holstein unabhängig von Bundesprogrammen zu einem dauerhaften Bestandteil der frühkindlichen Bildung wird, eröffnet insbesondere den zahlreichen Fachkräften in diesem Bereich eine verlässliche Perspektive. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist das eine wichtige Entscheidung.“
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Hintergrundinformationen:
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ besteht seit 2016, der Bund hat im Sommer dieses Jahres mitgeteilt, dass es am 31.12.2022 – entgegen der Vereinbarung im Bundeskoalitionsvertrag - beendet wird. In diesem Förderprogramm werden die Kita-Teams durch zusätzliche Fachkräfte (0,5 Stellen) mit Expertise im Bereich der sprachlichen Bildung verstärkt, die direkt in der Kita tätig sind. Diese beraten, begleiten und unterstützen die Kita-Teams bei der Weiterentwicklung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung.
Zusätzlich finanziert das Programm eine zusätzliche Fachberatung, die kontinuierlich und prozessbegleitend die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas unterstützt. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Sprachbildung und -förderung bereits heute aus eigenen Mitteln für alle Kitas über das Standard-Qualitäts-Kosten-Modell (SQKM). Zudem hat das Land eine besondere Qualifizierung zur Alltagsintegrierten Sprachbildung entwickeln lassen und fördert die Umsetzung und Evaluation dieser mit rund 1,6 Mio. Euro. Hinzu kommen jährliche Fachtage und Beratungsangebote.
Das Land wird nun ein Förderprogramm auflegen mit dem Ziel, den Wegfall des Bundesprogramms und die damit verbundenen etablierten Strukturen bestmöglich zu
kompensieren.
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